Corona

Ist das Zähneputzen in Zeiten von Corona in den Kindertageseinrichtungen wirklich sicher oder trägt es womöglich zur Verbreitung des Virus bei? Der Arbeitskreis „Zahnmedizinische Gruppenprophylaxe in Essen“ hat sich an den Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) orientiert.

Auch die DAJ brauchte Sicherheit und Expertise in dieser Frage und hat sich gemeinsam mit dem Berufsverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des ÖGD (BZÖG) an das renommierte Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn (IHPH), geleitet von Herrn Prof. Dr. Martin Exner, gewendet. Ergebnis der Zusammenarbeit: Eine Checkliste für hygienisch unbedenkliches Zähneputzen in Kitas unter den Bedingungen der COVID 19-Pandemie, die alle Beteiligten nun gleichzeitig veröffentlichen.

Die Checkliste finden Sie auf den der Website der DAJ

Gleich in der, der Checkliste voranstehenden Präambel der Gemeinschaftspublikation heißt es: „Einer durch Mundhygiene gesund erhaltenen Mundhöhle kommt daher auch und gerade in Zeiten von COVID-19 eine große Bedeutung zu. Auch das tägliche Zähneputzen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kinderkrippen, Kitas und Ferienfreizeiten ist besonders wichtig und kann unter Einhaltung einiger Hygienemaßnahmen sicher durchgeführt werden, die in dieser Handreichung beschrieben werden.“

Die Kitas und Schulen verfügen über ein aktuelles Hygienekonzept, das zwischen der für die Einrichtung zuständigen Behörde und den zuständigen kommunalen Stellen koordiniert wird. Das tägliche Zähneputzen erfolgt gemäß mit den dort definierten Hygieneanforderungen. Zuständig für das Zähneputzen ist immer eine Betreuungsperson, die in den Betreuungsgruppen darauf achtet, dass die Kinder nicht durchmischt zum Zähneputzen gehen. Bei der Verteilung von Zahnputzutensilien wird darauf geachtet, dass jedes Kind nur mit seinen eigenen Materialien in Kontakt kommt, sodass die Zahnpasta-Tube die Bürste nicht berührt. Für das Zähneputzen sollte eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta genutzt werden (ab 2 Jahre).

Die Zahnputzutensilien sollten von den Kindern nicht ohne Aufsicht entnommen oder zweckentfremdet werden. Spätestens alle drei Monate oder nach einer Infektionskrankheit sollten die Zahnbürsten regelmäßig ausgetauscht und die Becher bei mindestens 60 °C einmal in der Woche gespült werden.

Jedes Kind putzt seine Zähne entsprechend seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie seinem Lernniveau. Das pädagogische Personal hilft nicht aktiv und putzt nicht nach. Es unterstützt nur verbal, durch Empowerment und Vorbild. Die Kinder spucken ins Waschbecken, reinigen die Zahnbürste unter fließendem Wasser und spülen das Waschbecken mit fließendem Wasser aus. Anschließend waschen sie sich die Hände mit Seife. Auch die Mitarbeiter sollten nach dem eigenen Zähneputzen die Hände mit Seife waschen und auf ausreichenden Abstand zu den Kindern achten.

Ein großer Aufruf geht an die Eltern, mit der Bitte, tatkräftig das tägliche Zähneputzen ihrer Kinder zu unterstützen. Denn nur gemeinsam können wir die Zähne unserer Kinder auch in Krisenzeiten gesund erhalten.